Stromsparbeispiele
10 Stromspar-Tipps
Bei einer Zentralheizung ist die Pumpe dafür zuständig, dass jeder Heizkörper im Haus mit warmem Wasser versorgt wird. Dass diese einer der größten Energieverschwender sein kann, ist vielen Eigenheimbesitzern nicht klar: Eine alte, ungeregelte Heizungspumpe verbraucht 170 bis 240 Euro Strom pro Jahr, während eine Hocheffizienz-Pumpe nur 4 bis 11 Euro Strom pro Jahr benötigt! (Berechnungsgrundlage: Strompreis 0,28 Euro/kWh, Betrieb 6.500 Stunden pro Jahr)
Duschen statt Baden spart eine Menge Energie. Aber auch beim Duschen gibt es noch ein hohes Sparpotential: Duscht man nur eine Minute weniger und bei einem Grad niedriger, spart das bares Geld. Meist reicht eine Temperatur von 37 Grad. Generell sollte warmes Wasser beim Händewaschen und Zähneputzen nicht unnötig laufen.
Es lohnt sich, auch die allerletzten Glühlampen aus dem Haushalt zu verbannen, denn Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom bei einer zehnmal längeren Lebensdauer. Noch sparsamer und langlebiger sind LED-Lampen, sie benötigen bis zu 90 Prozent weniger Strom. Da machen sich die höheren Kosten schnell bezahlt.
Drei Viertel des Stroms benötigt die Waschmaschine zum Erwärmen des Wassers, die Mechanik (Schleudern und Drehen der Trommel) hat wenig Einfluss. Mit einer Verringerung der Waschtemperaturen lässt sich daher besonders viel Strom sparen. Normal bis leicht verschmutzte Wäsche wird auch schon bei niedrigen Temperaturen sauber: 40 statt 60 °C, 30 statt 40 °C und zum Auffrischen reichen sogar 20 °C. Bettwäsche und Handtücher müssen heutzutage nicht mehr gekocht werden – gut für die Haushaltskasse, denn der Waschgang bei 90 Grad benötigt fast 50 Prozent mehr Energie als eine 60 °C -Wäsche. Hohe Temperaturen sind nur noch in Ausnahmefällen nötig, wenn besondere Hygiene wichtig ist. Bitte beachten: Das Waschmittel entsprechend der Bedienungsanleitung dosieren. Je kalkhaltiger das Wasser, desto mehr Waschmittel ist nötig. Auskunft über die Wasserhärte erteilt der Wasserversorger.
Der Wärmepumpen-Wäschetrockner sagt dem vormals schlechten Ruf des maschinellen Trocknens den Kampf an. Für Haushalte ohne Trockenplatz im Freien bietet er die wirtschaftlichste Trockenmethode, zudem arbeitet er schnell und schont Allergiker. Wärmepumpentrockner nutzen die Wärme aus der Abluft und werden dafür mit der besten Energieeffizienzklasse A+++ belohnt. Die sparsamsten konventionellen Kondensationstrockner erreichen dagegen maximal Energieeffizienzklassen B und verbrauchen mehr als doppelt so viel Strom wie Wärmepumpentrockner. So machen sich die Mehrkosten bei der Anschaffung bald bezahlt.
Wer in der Küche einige einfache Regeln berücksichtigt kann ohne größere Anschaffungen den Stromverbrauch beim Kochen halbieren:
- Wasser immer im elektrischen Wasserkocher erhitzen.
- Kochtopf immer mit Deckel benutzen und nach dem Ankochen die Leistung der Kochstelle rechtzeitig reduzieren.
- Spezialgeräte wie Eierkocher, Kaffeemaschine und Mikrowellengerät für kleine Mengen und kurze Garzeiten nutzen.
- Kaffeemaschine und Thermoskanne nutzen. Praktisch ist eine Kaffeemaschine, die direkt in die Thermoskanne brüht.
- Im Verhältnis spart die Zubereitung größerer Mengen Energie (nur sinnvoll, wenn die gesamte Speisenmenge verwendet wird).
Stand-by-Verbräuche im Haushalt können sich leicht auf 100 Euro pro Jahr addieren, denn Geräte wie Fernseher, PC, Router, Laserdrucker, schnurloses Telefon, Kaffeemaschine, DVD-Spieler, Hifi-Anlage und Spielkonsole stehen in den meisten Haushalten. Oft werden sie aus Bequemlichkeit nicht bzw. nicht ganz ausgeschaltet, manche Geräte haben aber auch keinen Aus-Schalter mehr. Hilfe kommt von der europäischen Öko-Design-Verordnung zur Vermeidung von Leerlauf- und Schein-aus-Verlusten (Stand-by): Die Leistungsaufnahme neuer Geräte dar seit 2013 im Aus-Zustand und im Bereitschaftszustand max. 0,5 Watt betragen, wird zusätzlich eine Information oder Statusanzeige bereitgestellt, darf max. 1 Watt verbraucht werden.
Geräte im vernetzten Bereitschaftsbetrieb dürfen eine deutlich höhere Leistungsaufnahme haben: Seit 2017 werden z.B. Router, VoIP-Telefonie und Modems auf 8 W beschränkt. Vernetzte Haushaltsgeräte dürfen seit 2019 max. 2 Watt verbrauchen.
Vor allem bei älteren Geräten gilt daher: Durch Ausschalten bzw. durch Nutzung einer schaltbaren Steckerleiste Leerlauf- und Schein-aus-Verluste vermeiden.
Grundsätzlich gilt: Je kühler der Standort, desto geringer der Stromverbrauch – eine Verringerung der Raumtemperatur um nur ein Grad senkt den
Stromverbrauch bei Kühlgeräten um etwa sechs Prozent, bei Gefriergeräten um drei Prozent. Als Faustregel gilt also: Kühlgeräte immer an einem möglichst kühlen Ort aufstellen. Außerdem sollten sie nicht neben einer direkten Wärmequelle stehen, sei es der Heizkörper oder auch die direkte Sonneneinstrahlung.
Auch wenn das Altgerät noch funktioniert, lohnt es sich, über eine Neuanschaffung nachzudenken. Ein Beispiel: Wird eine Kühl-Gefrierkombination aus dem Jahr 2000 gegen ein modernes A+++ Gerät ausgetauscht, lassen sich pro Jahr rund 70 Prozent der Betriebskosten sparen, das sind 90 Euro. Bei einer Nutzungszeit von durchschnittlich 12 Jahren addiert sich die Einsparung auf über 1.100 Euro. (Berechnungsgrundlage: Strompreis 0,28 Euro/kWh)
Das Energielabel ist eine europaweit vorgeschriebene Verbraucherinformation, die Geräte nach ihrem Energieverbrauch in Klassen einteilt, um sie auf einen Blick vergleichbar zu machen. Die Klassen werden mit farbigen Balken gekennzeichnet von dunkelgrün = niedriger Verbrauch bis rot = hoher Verbrauch. Die beste Klasse variiert zwischen"A" und "A+++", je nach Gerätegruppe. Bei Kühl- und Gefriergeräten, Waschmaschinen und Geschirrspülern dürfen sogar nur noch Geräte mit den Labelklassen A+ bis A+++ neu in den Handel gebracht werden. Die rechlichen Klassen erfüllen nicht mehr die Ökodesign-Mindestanforderungen.
Ineffiziente Glüh- und Halogenlampen werden fast vollständig durch Kompaktleuchtstofflampen und insbesondere LED-Lampen ersetzt. Klare Lampen müssen Energieeffizienzklasse B oder besser erreichen.
Bei Heizungen gibt es als nationale Besonderheit ein Altanlagen-Label: Schornsteinfeger müssen diese nach und nach etikettieren
Neues Energielabel kommt stufenweise: Ab März 2021 sind zunächst Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner und Ferneseher mit dem neuen Energielabel im Handel erhältlich, elektrische Lamen folgen im September 2021.
Die auffülligste Änderung ist die Rückkehr zur einheitlichen Energieverbrauchsskala mit den Klassen A bis G, die Plus-Klassen fallen somit weg.
Alle Energielabel werden hier verständlich erklärt: https://energielabel.hea.de/